Umweltaktivisten fordern die รffentlichkeit auf, die Botschaft des neuen, schlagkrรคftigen Spielfilms zu unterstรผtzen Ozean mit David Attenborough, das gerade weltweit in die Kinos gekommen ist und auch auf Disney+, National Geographic und Hulu gestreamt wird.
Eindrucksvolle Aufnahmen, die die Zerstรถrung des Meereslebens und des Meeresbodens durch die Grundschleppnetzfischerei zeigen, wurden im Trailer der Dokumentation bereits vielfach angesehen. Online.
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Die Grundschleppnetzfischerei wรผhlt den Lebensraum am Meeresboden auf, wirbelt Schlamm auf, setzt Kohlenstoff frei und greift wahllos nach Meereslebewesen, sagen die Filmemacher. Sie hoffen, dass die Aufdeckung dieser Zerstรถrung in hochauflรถsendem Filmmaterial das Publikum zum Handeln inspiriert.
โEs ist schwer, sich eine verschwenderischere Art des Fischfangs vorzustellenโ, sagt der heute 99-jรคhrige Attenborough im Film. โGrundschleppnetzfischerei ist in vielen sogenannten Meeresschutzgebieten (MPAs) weltweit noch immer erlaubt und, was vielleicht noch erstaunlicher ist, staatlich subventioniert. Kaum ein Ort ist davor sicher โ auch fast nirgendwo in meinem eigenen Land.โ
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Linien aus dem Weltraum gesehen
Einem Bericht von Oceana UK zufolge wurden allein in den inlรคndischen Meeresschutzgebieten vor der Kรผste im Jahr 33,000 รผber 2023 Stunden lang Grundschleppnetzfischerei betrieben.
Weltweit wird jedes Jahr ein Gebiet fast so groร wie der Amazonas-Regenwald mit Schleppnetzen befischt, wobei immer wieder dieselben Abschnitte des Meeresbodens befischt werden, heiรt es in der Studie der National Geographic Society. Unberรผhrte Meereund fรผgte hinzu, dass die durch die Grundschleppnetzfischerei in den Meeresboden geรคtzten Linien vom Weltraum aus sichtbar seien.
Ein Studium in Natur stellten fest, dass die jรคhrlichen Kohlendioxidemissionen, die durch Grundschleppnetzfischerei freigesetzt werden, in einer รคhnlichen Grรถรenordnung liegen wie die jรคhrlichen CO2 aus der globalen Luftfahrt. Eine weitere Studie in Grenzen in der Meereswissenschaft kam zu dem Schluss, dass mehr als die Hรคlfte des CO2 durch Grundschleppnetzfischerei produzierte Treibhausgase werden innerhalb von neun Jahren die Erdatmosphรคre erreichen.
Dies spiegelt sich in einer aktuellen Studie wider, die die wirtschaftlichen Gesamtkosten der Grundschleppnetzfischerei in europรคischen Gewรคssern (EU, Groรbritannien, Norwegen und Island) berechnet. Sie zeigt, dass diese Praxis die Gesellschaft jรคhrlich fast 11 Milliarden Euro kostet. Zwar schafft sie Arbeitsplรคtze, sorgt fรผr Nahrungsmittel und generiert Einnahmen, doch die Gesamtkosten รผbersteigen den Nutzen bei weitem, so der Bericht.

In Ozean Attenborough weist auch auf die Notlage von Arten wie Haien, Walen und Krill hin und betont, dass fast ein Drittel der Weltmeere geschรผtzt werden mรผsse, um eine Erholung von รberfischung und Lebensraumzerstรถrung zu ermรถglichen.
Der Film schlรคgt jedoch einen positiveren Ton an, wenn er Erfolgsgeschichten hervorhebt, in denen sich die Meeresรถkosysteme erholt haben, als ihnen durch gemeinsames Handeln die Chance dazu gegeben wurde.
Beispiele hierfรผr sind die Erholung der Kelpwรคlder in Kalifornien und die Wiederbelebung der Walpopulationen nach internationalen Walfangverboten.
"Schlachtruf"
Greenpeace hat beschrieben Ozean als โSchlachtrufโ vor der UN-Ozeankonferenz 2025, die am 9. Juni in Nizza beginnt. Sie und andere Umweltaktivisten wie Blaue Meeresstiftung fordern die Regierungen auf, ihr Engagement zur Bekรคmpfung des โรถkologischen Vandalismusโ unter Beweis zu stellen, indem sie wirksame Verbote der Grundschleppnetzfischerei in Meeresschutzgebieten verhรคngen.
Blue Marine sagt, dass es gerade eine Umfrage durchgefรผhrt hat, die eine โรผberwรคltigendeโ รถffentliche Unterstรผtzung fรผr ein Schleppnetzfischereiverbot in Meeresschutzgebieten zeigt, und hofft, dass OzeanDie drastischen Szenen der Zerstรถrung des Meeresbodens werden dazu beitragen, eine รถffentliche Meinungsbewegung zu entfachen.
โJetzt stehen wir vor einer der grรถรten Chancen unserer Zeit fรผr den Ozean โ dem Verbot der Grundschleppnetzfischerei in britischen Meeresschutzgebieten, in denen diese zerstรถrerische Fangmethode noch immer zum Einsatz kommtโ, sagt die Stiftung, die zusammen mit Oceana UK und Only One namens #DasEndergebnis.
Sie und Greenpeace UK haben bereits einen Brief an den britischen Premierminister Keir Starmer geschrieben und die Ratifizierung des Globalen Ozeanvertrags und ein vollstรคndiges Verbot der Grundschleppnetzfischerei in britischen Meeresschutzgebieten gefordert. Wie Attenborough im Film sagt: โWenn wir das Meer retten, retten wir unsere Welt.โ
Ozean mit David Attenborough ist eine Koproduktion von Silverback Films und Open Planet Studios unter der Regie von Toby Nowlan, Keith Scholey und Colin Butfield und produziert von Nowlan.
Auch auf Divernet: Papierparks: โZwei Drittel der MPAs wirkungslosโ Dokumentation รผber Sir David Attenborough auf Netflix, Maltesischer Minister macht Kehrtwende wegen Haifischzahn, Das Ausmaร der Plastikverschmutzung wurde โunterschรคtztโ