Es ist 18 Monate her, dass der ehemalige Sättigungstaucher aus den USA, Dr. Joseph Dituri einen Weltrekord gebrochen Indem er 100 Tage lang in einem Unterwasserhabitat lebte – und unvermeidlicherweise wurde sein Rekord nun von einem Rivalen in Frage gestellt, wobei dieser allerdings weniger den medizinischen Aspekt als vielmehr das Habitat selbst betonte.
Der deutsche Luft- und Raumfahrtingenieur Rüdiger Koch feierte gestern (120. Januar) mit Champagner und einer Zigarre den Abschluss von 30 Tagen Unterwasserleben, als er aus seiner 24 Quadratmeter großen Unterwasserkapsel vor der Karibikküste Panamas auftauchte. Guinness World Records Ein Richter war vor Ort, um den neuen Rekord für „menschliche Besiedlung unter Wasser bei Normaldruck“ zu bestätigen.
Koch ist Mitbegründer von Ozeanbauer, das den voll funktionsfähigen Unterwasserraum entwarf und baute, in dem er die letzten vier Monate damit verbracht hatte, Fische zu beobachten.
Das in Panama-Stadt ansässige Unternehmen baut solarbetriebene Häuser namens SeaPods, die drei Meter über der Meeresoberfläche schwimmen und auch eine zusätzliche Kapsel unter der Oberfläche tragen können.


In 11 m Tiefe (2 m tiefer als Dituri) an einer Röhre mit Wendeltreppe hingen Kochs Wohnräume, komfortabel möbliert und mit Fernseher ausgestattet, Computer, Internet und Heimtrainer. Die einzige Möglichkeit, die er vermisst habe, sei die Möglichkeit zu duschen.
Seine Familie und sein Arzt konnten problemlos über die Treppe hereinkommen und er wurde ständig von einer Reihe von Kameras überwacht, die so angebracht waren, dass sie beweisen konnten, dass er sich während seines selbst auferlegten Aufenthalts in der Tiefe aufgehalten hatte.
Lebensfähiges Umfeld
Koch, der nach eigenen Angaben zeigen wollte, dass die Unterwasserwelt ein lebensfähiger Lebensraum für Menschen sein kann, gab an, die Zeit in seinem vorübergehenden Zuhause sehr genossen zu haben. Durch das Bullauge hatte er über 1,000 Stunden Filmmaterial von Meereslebewesen aufgenommen.
Die Dauer seines Aufenthalts übertraf sogar die der Besatzung der längsten untergetauchten und ohne Unterstützung durchgeführten U-Boot-Patrouille (von der wir wissen), die 111 Tage mit dem U-Boot Ihrer Majestät betrug. Warspite im Südatlantik 1982/83.
Dituri hatte berichtet, sein 100-tägiger Unterwasseraufenthalt habe dazu geführt, dass sein Körper etwas geschrumpft sei, sich aber sein Schlafverhalten, sein Cholesterinspiegel und andere Gesundheitsparameter verbessert hätten. Über Kochs Physiologie wurden bisher jedoch keine derartigen Informationen veröffentlicht.
Auch auf Divernet: Geschrumpft, aber besser schlafend, taucht Dr. Deep Sea wieder auf, Proteus: Unterwasserlebensraum der Zukunft, Lisa Truitt: Proteus Leben einhauchen, Geheimnis gelüftet: Britischer Tauchplatz heißt jetzt „DEEP Campus“