Ein Taucher hat bei der Erkundung des Meeresbodens vor der italienischen Insel Sizilien zwei Jahrhunderte alte Artefakte gefunden, die mit einer historischen Seeschlacht aus dem frühen 18. Jahrhundert in Verbindung stehen.
Seine Entdeckungen, ein Ruder und eine Schiffskanone, gelten als Relikte der Schlacht von Capo Passero, die am 11. August 1718 stattfand, als die britische und die spanische Marine aufeinandertrafen.
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Sizilien stand unter spanischer Kontrolle und die beiden Länder befanden sich zu dieser Zeit nicht im Krieg, doch die größere britische Flotte unter dem Kommando von Admiral Sir George Byng versenkte während des Gefechts eine große Zahl spanischer Kriegsschiffe.

Der Taucher Fabio Portella, der die Entdeckungen machte, arbeitet seit langem mit Meeresarchäologen zusammen und ist ehrenamtlicher Inspektor für versunkene Kulturgüter der Provinz Syrakus.
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Portella hatte den Meeresboden in der Nähe von Fontane Bianche an der Südostküste der Insel untersucht, so die sizilianische Meeresaufsichtsbehörde (SopMare). Das Ruder lag in seichtem Wasser und war möglicherweise durch kürzliche Veränderungen des Meeresbodens freigelegt worden. Es war fast 5 m lang und bestand aus an die Balken genageltem Blech.
Das Ruder wiegt schätzungsweise 800 kg und stammte vermutlich von einem großen Schiff. Da SopMare es für anfällig für Eingriffe, Beschädigungen oder Abtransport hielt, beauftragte es ein Team mit der Bergung des Gegenstands. Er wird nun von Restauratoren behandelt.
Vorsichtig datiert
Portella fand das 2.5 m lange eiserne Kanonenrohr in einer wesentlich größeren Tiefe von 49 m, wo es sich noch immer befindet. Bisher konnte nur vorsichtig darauf geschlossen werden, dass es aus der Zeit zwischen 1500 und 1700 stammt.

Frühere Entdeckungen etwas weiter südlich entlang der Küste von Avola bei Gallina und Cicirata bezogen sich ebenfalls auf die Schlacht am Capo Passero. Militärischen Aufzeichnungen zufolge hatten sich mehrere spanische Galeonen vom Hauptkampf abgewandt und näherten sich der Küste von Avola, um den schnellen britischen Schiffen auszuweichen.
Schätzungsweise gingen sowohl dort als auch am Hauptschlachtort etwa 25 spanische Schiffe verloren.
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