Aus einem Wrack nahe einem belebten Touristenstrand auf Mallorca wurde eine gewaltige Menge von 300 antiken Amphoren aus dem 3. oder 4. Jahrhundert geborgen und gilt als einer der bedeutendsten Schiffswrackfunde im Mittelmeer.
Im Juli 2019 hatte ein Paar einige zerbrochene Fragmente einer Amphore entdeckt. Daraufhin untersuchten Meeresarchäologen die Fundstätte eingehend und entdeckten das Wrack eines römischen Handelsschiffs in nur zwei Metern Tiefe vor dem Strand Ca’n Pastilla in der Bucht von Palma.
Taucher haben den Inhalt des antiken Gefäßes mittlerweile gehoben und in vielen Tonamphoren sind nicht nur Reste des Inhalts, sondern auch die auf die Außenseite gemalten Inschriften erhalten geblieben – ein erstaunliches Ergebnis, wenn man bedenkt, dass die Amphoren mehr als 1,700 Jahre lang unter Wasser lagen.
Außerdem wurden zwei intakte Schuhe geborgen, einer aus Leder und der andere im Espadrille-Stil aus Espartoseil; ein Kochtopf; eine Öllampe mit dem Symbol der Göttin Diana; und eine Holzbearbeitungsbohrmaschine.
Das Projekt zur Bergung des Schiffsinhalts, bei dem aufgrund der flachen Lage ein erhöhtes Risiko durch Wellengang und potentielle Plünderer bestand, wurde im Rahmen von Aequeomallornauta durchgeführt, das von der Regionalbehörde Conseil de Mallorca und Meeresarchäologen der Universitäten der Balearen sowie von Barcelona und Cádiz geleitet wird.
Das mittlerweile als „Ses Fontanelles“-Wrack bekannte, 12 Meter lange Schiff dürfte an dieser Stelle vor Anker gegangen und gesunken sein, als es von einem Sturm auf die Felsen gedrückt wurde.
BILDNACHWEIS: Arqueomallornauta / Consell de Mallorca / Universitäten der Balearen, Barcelona und Cadiz