Wissenschaftler waren fassungslos, als sie einen Cuvier-Schnabelwal bei einem spektakulären Tauchgang von drei Stunden und 42 Minuten filmten.
Forscher der Dukes University in Durham (USA) sagten, dass diese wenig bekannte Walart zwar für ihre Fähigkeit, tief zu tauchen, bekannt sei, die meisten Wale dafür aber nur etwa eine Stunde durchhalten. Dieser fast viermal so lange Tauchgang habe sie daher überrascht.
Cuvier-Schnabelwale leben weit vor der Küste und man hat beobachtet, dass sie auf der Suche nach ihrer bevorzugten Beute – Tintenfischen – bis in gewaltige Tiefen von 3,000 Metern tauchen.
Bereits 2014 wurde ein Tauchgang von etwas mehr als zwei Stunden aufgezeichnet – damals der längste Tauchgang –, doch dieser neue Rekordtauchgang wurde in der jüngsten Studie festgestellt, die über einen Zeitraum von fünf Jahren durchgeführt wurde und mehr als 3,600 Tauchgänge verzeichnete. Sie wurde im Journal of Experimental Biology veröffentlicht.
„Der längste Tauchgang dieser Art dauerte etwa zweieinhalb Stunden. Damit handelt es sich nicht nur um den längsten Tauchgang für Cuvier-Schnabelwale, sondern auch um den längsten aller Säugetiere“, erklärte Dr. Nicola Quick von der Duke University.
Einige glauben jedoch, dass der ungewöhnlich lange Tauchgang teilweise von Menschen beeinflusst wurde. Der Rekordtauchgang fand mehrere Tage nach einem aktiven Sonarsignal der US Navy statt, und es ist bekannt, dass Cuvier-Taucher auf Sonar empfindlich reagieren.
Nicola Hodgkins von der Whale and Dolphin Conservation Society sagte: „Nur ein einziger Wal wurde bei derartigen extremen Tauchgängen beobachtet. Er war vermutlich bereits durch die extremen Lärmpegel von Militärsonaren beeinträchtigt und zeigte deshalb abnormales Verhalten.“
Bildnachweis: Danielle Waples/Duke University