Wissenschaftler setzen hochentwickelte Technologie ein, um Wilderer aufzuspüren – indem sie GPS-Ortungsgeräte in 3D-gedruckte Schildkröteneier einbauen.
In einer in Current Biology veröffentlichten Studie erklären Helen Pheasey und ihre Kollegen, wie sie über 100 verdeckte Ortungsgeräte – bekannt als InvestEGGator – sorgfältig in Schildkrötennestern in Costa Rica platzierten, um illegale Routen und Aktivitäten der Wilderei zu verfolgen.
Und es funktionierte. Einige der InvestEGGators konnten sich nicht mit einem GPS-Signal verbinden, andere wurden von den Wilderern entdeckt und weggeworfen, aber fünf der gefälschten Eier wurden von den ahnungslosen Wilderern mitgenommen. Einige legten nur eine Meile oder so zurück, aber eines legte mehr als 80 Meilen zurück und enthüllte dabei genau das, was das Team wollte – die komplette Handelsroute, vom Nest bis zum endgültigen Käufer.
Aus den vom Team zusammengetragenen Beweisen ging hervor, dass die meisten pochierten Eier lokal verkauft und verzehrt werden – eine Annahme, die das Team aufgrund anekdotischer Hinweise bereits getroffen hatte.
Der InvestEGGator wurde von der Naturschutzwissenschaftlerin Kim Williams-Guillen entwickelt, die die innovative Idee im Rahmen der Wildlife Crime Tech Challenge im Jahr 2015 hatte. Damit sie sich wie ein echtes Schildkrötenei „anfühlen“, wurden die künstlichen Eier im 3D-Druckverfahren aus einem Material namens „Ninjaflex“ hergestellt.
Bildnachweis: Helen Pheasey