Ein rostiges Schiff mit einer ausgesprochen finsteren Vergangenheit wurde als erstes künstliches Riff Irlands auf den Grund der Killala Bay versenkt.
Die MV Shingle wurde vor zehn Jahren bei einer Razzia im Zusammenhang mit Zigaretten- und Tabakschmuggel im Wert von 14 Millionen Euro von der Finanzbehörde beschlagnahmt, als das Schiff auf dem Weg von Slowenien nach Drogheda war und 32 Millionen Zigaretten und eine große Menge Tabak an Bord hatte. Sie dümpelte zunächst in Dublin und dann in New Ross in der Grafschaft Wexford vor sich hin, wo Liegegebühren, Reparaturarbeiten und Wartungsarbeiten anfielen.
Michael Loftus vom örtlichen Grainne Uaile Sub Aqua Club war vor vielen Jahren der Erste, der die Idee hatte, ein künstliches Riff zu schaffen, um den Tourismus anzukurbeln und das örtliche Meeresleben zu unterstützen. Durch die Zusammenarbeit zwischen seinem Komitee (Killala Bay Ships 2 Reef), den Finanzbehörden sowie dem Mayo County Council und dem Sligo County Council ist es nun endlich gelungen, dies umzusetzen.
Die MV Shingle wurde gestern Nachmittag (Mittwoch, 18. September) auf ihre letzte Reise geschickt und landete nach etwa anderthalb Stunden in 29 m Tiefe vor einer wahren Flotte von Booten mit Schaulustigen, die lauthals jubelten, als sie schließlich unter der Oberfläche verschwand.
Das Projekt hat rund 2 Millionen Euro gekostet, man hofft jedoch, dass der Neuankömmling die Besucherzahlen in der Gegend steigern und sich auch positiv auf die Meeresflora und -fauna in der Umgebung auswirken wird.
Michael Loftus kommentierte: „An vielen anderen Orten auf der Welt gibt es künstliche Riffe, aber in Irland gibt es keine. Wir haben zwar Wracks vor Nordirland, aber sie liegen zu tief und sind nur für erfahrene technische Taucher geeignet. Unser Riff liegt nur 30 m tief und ist sowohl für weniger erfahrene als auch für erfahrene Taucher gut erreichbar.“