Ein Forscherteam der Universität Newcastle hat im Marianengraben eine neue Flohkrebsart entdeckt. Leider wurde die anfängliche Begeisterung über die Entdeckung dieses Lebewesens durch die Tatsache etwas gedämpft, dass in seinem Darm Plastik gefunden wurde.
Obwohl der kleine Flohkrebs in einer Tiefe von über 6,900 Metern entdeckt wurde, stellte sich heraus, dass er eine Mikrofaser aus Plastik verschluckt hatte. Diese Entdeckung veranlasste die Forscher, ihm den ungewöhnlichen Namen Eurythenes plasticus zu geben, um auf das Problem des Plastiks in unseren Ozeanen aufmerksam zu machen.
Dr. Alan Jamesion erklärte:
„Um einer Art einen Namen zu geben, würden wir uns normalerweise etwas ansehen, das für diese Art recht charakteristisch ist, denn sobald diese Art benannt und in einem Museum ausgestellt ist, ist sie Teil des menschlichen Artenkatalogs“,
Dann fuhr er fort:
„Das Tier ist nun eine von 240 bekannten Arten, bei denen Plastik verschluckt wurde. Es sind neue Arten aufgetaucht, die bereits kontaminiert sind, und wir haben die Chance verpasst, diese Arten in ihrer natürlichen Umgebung zu verstehen. Diese Entdeckung veranschaulicht das Ausmaß des Plastikproblems. Arten in abgelegenen und extremen Meeresumgebungen leiden unter den Auswirkungen menschlicher Aktivitäten. Bei neuen Arten sind schädliche Auswirkungen auf große Populationen schwer zu erfassen, da wir nicht wussten, wie diese Populationen vor der Kontamination aussahen.“
Heike Vesper, Leiterin des Meeresprogramms beim WWF Deutschland, kommentiert:
„Die neu entdeckte Art Eurythenes plasticus zeigt uns, wie weitreichend die Folgen unseres unzureichenden Umgangs mit Plastikmüll tatsächlich sind. In den tiefsten, entlegensten Winkeln der Erde leben Arten, die bereits Plastik zu sich genommen haben, bevor die Menschheit überhaupt davon wusste“,
Die Verschmutzung unserer Weltmeere durch Plastik stellt ein wachsendes Problem dar und bedroht nachweislich zahlreiche Arten von Meerestieren, von Haien und Rochen bis hin zu Schildkröten und Walen und mittlerweile sogar Tiefseebewohner wie Eurythenes plasticus.
Bildnachweis: Alan Jamesion