Laut einem im Journal of Sustainable Tourism veröffentlichten Bericht tun 70 Prozent der Touristen, die das Great Barrier Reef in Australien besuchen, dies jetzt, weil sie es erleben wollen, bevor es verschwunden ist.
Die Forschung, von Annah Piggott-McKellar und Karen McNamara der University of Queensland ist das erste Mal, dass dieser Trend im Zusammenhang mit dem GBR festgestellt wurde.
Die Autoren stellten fest, dass die öffentlich dokumentierte Verschlechterung des Zustands des Riffs dazu geführt hatte, dass es als „Ziel der letzten Chance“ eingestuft wurde, obwohl es keine empirischen Beweise dafür gab.
Die Forscher befragten ausführlich 235 Touristen vor Ort und stellten fest, dass die „letzten Chancen“ diejenigen Menschen waren, die sich am meisten Sorgen um die Gesundheit des GBR machten und sich vor allem um Korallenbleiche/Korallenkrankheit und den Klimawandel sorgten. Sie stellten jedoch fest, dass andere erhebliche Bedrohungen für das Riff, wie etwa landwirtschaftliche Abwässer, nicht als besonders besorgniserregend angesehen wurden.
Es stellte sich heraus, dass es sich bei den Last-Chance-Touristen überwiegend um ältere, umweltbewusstere Frauen handelte, die die Region zum ersten Mal und aus weiter entfernten Gegenden besuchten als andere Besucher.
Der Bericht wies auf das Paradox hin, dass Touristen größere Distanzen zurücklegten, um ein ihrer Meinung nach gefährdetes Reiseziel zu besichtigen, was die Auswirkungen des Klimawandels verschärfte. Allerdings waren die Bedenken der Befragten hinsichtlich der Umweltauswirkungen des Tourismus nur mäßig bis gering.
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22-Aug-16