Das große Hai-Trifecta der Bahamas

DON SILCOCK begibt sich auf die Bahamas, um mit drei der spektakulärsten Haie der Welt zu tauchen: dem prächtigen Weißspitzenhai, dem beeindruckenden Großen Hammerhai und dem majestätischen Tiger. Doch welche Begegnungen betrachtet er als 2D und welche als 3D?

Es scheint fast unglaublich, dass noch Mitte der 1960er Jahre der Weißspitzen-Hochseehai (Carcharhinus longimanus) galt weithin als eines der am häufigsten vorkommenden Großtiere der Welt.

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Heutzutage stehen diese Haie auf der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht. Dies ist zum großen Teil darauf zurückzuführen, dass ein kleiner, aber unglaublich widerstandsfähiger ehemaliger General die Kontrolle über das Reich der Mitte übernahm und Wirtschaftsreformen einleitete, die Hunderte Millionen Menschen aus der bitteren Armut befreiten.

Dabei entstand eine aufstrebende Mittelschicht, die nach Möglichkeiten suchte, ihren neuen Reichtum zur Schau zu stellen – eine davon ist die dicke, faserige und teure Zubereitung namens Haifischflossensuppe.

Während es an Deng Xiaoping und dem unglaublichen Wirtschaftswachstum, das er ermöglichte, viel zu bewundern gibt, war die Schattenseite der Befreiung des chinesischen Unternehmergeists aus seiner Flasche die grassierende Korruption und die schreckliche Umweltverschmutzung. Weniger offensichtlich waren die entsetzlichen Auswirkungen, die der auffällige Konsum der chinesischen Mittelschicht weiterhin auf die Weltmeere hat.

Während wir vom Handel mit Haifischflossen hören und regelmäßig die abscheulichen Bilder von Reihen von Flossen sehen, die auf den Dächern von Lagerhäusern in Hongkong trocknen, kennen wir als Taucher die Auswirkungen aus erster Hand – wir haben jedoch weniger gesehen Haie unter Wasser...

Roaming-frei

In vielerlei Hinsicht verkörpert der Weißspitzenseeozean diese verborgene Wirkung. Als pelagisches Hochseefisch am oberen Ende der marinen Nahrungskette hat es sich hervorragend entwickelt, um in der oberen Wassersäule der Weltmeere zu wandern.

Sie sind in allen tropischen und subtropischen Gewässern des Atlantiks, des Pazifiks und des Indischen Ozeans zu finden, kommen aber nur selten in Küstengewässern vor. Die Meeresbewohner zogen frei umher auf ihrer nie endenden Suche nach Nahrung und, mit wenigen Raubtieren und begrenzter industrieller Fischerei, nach der Fülle davon Die Ozeane ermöglichten es ihnen, eine bevölkerungsreiche Art zu werden.

Doch als der Markt für Haifischflossen in China nahezu exponentiell wuchs, wuchs auch die Nachfrage nach großen Hochseefischen wie Thunfisch, Makrele, Mahi Mahi und Schwertfisch, was zur Entwicklung der tödlichen Fangmethode namens Langleinen führte .

Trotz des harmlos klingenden Namens ist das Langleinenfischen darauf ausgelegt, diese Apex-Fische im offenen Meer zu fangen, und zwar mit verheerender Effizienz, wobei eine dicke Hauptleine verwendet wird, die etwa alle 100 m an Bojen ausgelegt und aufgehängt wird.

An diese Hauptleinen sind viele kürzere Leinen mit befestigten Köderhaken angeschlossen. Eine einzelne Langleine kann bis zu 50 km lang sein und mehr als 12,000 Köderhaken tragen! 

Während über die Ethik der Langleinenfischerei diskutiert werden kann und Befürworter argumentieren, dass damit lediglich die Nachfrage nach einem hochgeschätzten Fisch gedeckt wird, können die verheerenden Beifänge – zufällig gefangene Lebewesen – nicht verteidigt werden.

Weißspitzen-Hochseefische als Beifang

Ozeanier verbringen den größten Teil ihrer Zeit damit, in der sogenannten „Oberflächenmischschicht“ der Wassersäule umherzuwandern, d. h. von der Oberfläche bis in eine Tiefe von etwa 150 m. 

In ihrem Reich sind sie die Spitzenräuber, die mit ihren großen, fast flügelartigen Brustflossen langsam, aber effizient große Entfernungen zurücklegen – Longimanus bedeutet übersetzt „lange Hände“. In dieser gemischten Schicht befinden sich Thunfisch, Barrakuda, Schwertfisch und Weißer Marlin, die die Hauptnahrungsquelle der Ozeanbewohner sind. Hier konzentrieren auch die Langleinen-Fischerboote einen Großteil ihrer Anstrengungen.

Da sie so opportunistische Nahrungsfresser sind, geraten die Ozeanbewohner in erstaunlicher Zahl in die Todeszone, und es gibt klare Anzeichen dafür, dass dies in allen drei Meeresbecken zu einem Bevölkerungsrückgang von 70–80 % oder mehr geführt hat.

Ozeanische Weißspitzenfische werden von den Langleinenfischern vielleicht nicht besonders ins Visier genommen, aber sie stellen eine lukrative Nebenbeschäftigung dar, da ihre großen, markanten Flossen im internationalen Flossenhandel hochgeschätzt werden.

Größe ist für den statusbewussten chinesischen Verbraucher von Bedeutung, und die Tatsache, dass die Hauptzutat in der Trophäensuppe, die bei Banketten und Hochzeiten serviert wird, von einem Spitzenprädator stammt, trägt ein besonderes Gütesiegel.

Das Schlimmste am Beifang von Meereshaien ist jedoch, dass ihr Fleisch als minderwertig gilt, die Haie werden normalerweise von ihren wertvollen Gliedmaßen getrennt, bevor sie zum Ertrinken zurück ins Wasser geworfen werden!

Diese abscheuliche Praxis wird seit vielen Jahren praktiziert, und obwohl es Anzeichen dafür gibt, dass sie sich in regulierten Gebieten wie dem Nordwestatlantik der USA jetzt ändert, besteht kaum ein Zweifel daran, dass sie in weniger kontrollierten Gebieten unvermindert weitergeht.

Hoffnung entspringt ewig

Als WildAid 2006 seine Kampagne gegen diese Praxis startete, ergaben Untersuchungen, dass 75 % der befragten Chinesen nicht wussten, dass es sich bei der Haifischflossensuppe um Haie handelte. Das liegt daran, dass die Mandarin-Übersetzung „Fischflügelsuppe“ lautet. Darüber hinaus glaubten etwa 19 % der Befragten, dass die Flossen wieder nachwuchsen!

Von Prominenten unterstützte Kampagnen hatten in den letzten Jahren in China große Auswirkungen, so dass der Verzehr von Haifischflossensuppe für viele jüngere Mittelschichtsmenschen fast zu einer Schande wurde. In einem Land mit 1.4 Milliarden Einwohnern und einer Mittelschicht von mehr als 700 Millionen ist es jedoch noch ein langer Weg.

Noch bedeutsamer ist vielleicht die Art und Weise, wie die chinesische Regierung bestimmte Aspekte des Naturschutzes unterstützt, darunter die Haifischflossen-Kampagne. Ob das daran liegt, dass man sich darum kümmert oder es als gute PR betrachtet, ist schwer zu sagen. 

Doch in Großstädten wie Shanghai und Peking wurden Restaurants mit Haiflossenspezialitäten geschlossen und der Verzehr der Suppe bei offiziellen Banketten verboten.

Studien zum weltweiten Haifischflossenhandel deuten darauf hin, dass der Markt rückläufig ist. Es bleibt also noch viel zu tun, der Tiefpunkt könnte jedoch hinter uns liegen.

Begegnungen unter Wasser

Auf einmal die Red Sea galt als der beste Ort, um Weißspitzen-Hochseehaie zu sehen und zu fotografieren – typischerweise an abgelegenen Orten wie den Brother Islands und Elphinstone in Ägypten oder den isolierten Riffen im Südsudan.

Bezeichnenderweise handelt es sich bei diesen Sichtungen jedoch im Allgemeinen um einzelne Individuen oder sehr kleine Gruppen, und über die Gesamtpopulation der Ozeanbewohner im Roten Meer oder ihre Migrationsmuster ist wenig bekannt.

Ozeanische Weißspitzenfische sind beeindruckende Tiere, die im ausgewachsenen Zustand eine Länge von fast 4 m erreichen können, und sie haben den Ruf, ihrer Größe zu entsprechen. Jacques Cousteau beschrieb sie einmal als „den gefährlichsten aller Haie“.

Wenn man ihnen unter Wasser begegnet, wirken sie einschüchternd, sind sehr neugierig und scheinen überhaupt keine Angst zu haben – eine Kombination, die auf den ersten Blick wie nackte Aggression wirken kann.

Sie kommen sehr nah an dich heran und stoßen dich sogar an – oft wiederholt, was für Uneingeweihte natürlich ziemlich beunruhigend ist … aber es scheint, dass dies einfach ihre Art ist, dich zu überprüfen. 

Cat Island

Einst ein alltäglicher Anblick in den tiefen küstennahen Gewässern rund um die Bahamas, wurden ozeanische Weißspitzenfische ab etwa den frühen 1980er Jahren immer seltener. Man ging allgemein davon aus, dass sie durch die Langleinenfischerei vollständig ausgerottet worden seien.

Obwohl es für die Meereshaie viel zu spät schien, verbot die bahamaische Regierung im Rahmen des Gesamtschutzprogramms der bahamaischen Regierung Anfang der 1990er Jahre den Langleinenfang.

Dann, etwa im Jahr 2005, begannen die Fischer auf Cat Island, sich darüber zu beschweren, dass Haie ihre Fänge stahlen – ein Verhalten, für das die Ozeane bekannt sind –, doch es dauerte ein weiteres Jahr, bis klar wurde, dass etwas ganz Besonderes geschah.

Cat Island ist eine lange, dünne Insel in der Mitte des Bahamas-Archipels, an der Ostgrenze der wichtigsten Kalkstein-Karbonatplattform namens Great Bahama Bank.

Seine Ost- und Südküste liegen direkt am Rande dieses Ufers, und direkt vor der Küste befinden sich das tiefblaue Wasser des westlichen Atlantikbeckens und der kräftige Antillenstrom, der auf seinem Weg nach Norden die Küste hinauffegt.

Es ist ein perfekter Ort zum Angeln auf große pelagische Meeresfische wie Marlin und Thunfisch, weshalb die Fischer dort waren – aber es war auch der perfekte Ort für ozeanische Weißspitzenfische, die nach ihrer erzwungenen Abwesenheit wieder auftauchten.

Wer genau die Entdeckung gemacht hat, ist nicht klar, denn es scheint, dass sowohl ein BBC-Filmteam als auch National Geographic Der Fotograf Brian Skerry war ungefähr zur gleichen Zeit dort, beide gingen derselben Spur nach.

Die Bedeutung der Enthüllung war jedoch unglaublich wichtig, da es an der südöstlichen Spitze von Cat Island offenbar eine gesunde Population ozeanischer Weißspitzenfische gab. Dies war fast das genaue Gegenteil von dem, was anderswo auf der Welt geschah, wo Rückgänge von 80–90 % zur Norm geworden waren.

Es bot Wissenschaftlern auch die erste Gelegenheit, Weißspitzenhaie zu markieren und ihre Bewegungsmuster zu verfolgen, um zu verstehen, warum sie sich erholten – Unterricht das könnte woanders angewendet werden. Im Jahr 2010 begannen ernsthafte Forschungsarbeiten. Seitdem wurden viele Ozeane mit Satelliten-Trackern markiert.

Schwangere Weibchen

Es kamen mehrere wichtige Ergebnisse ans Licht, angefangen bei der Tatsache, dass die markierten Haie zwar weit und breit im Atlantik umherstreiften – in einigen Fällen bis zu 2,000 km von Cat Island entfernt –, aber insgesamt den größten Teil des Jahres in den geschützten Gewässern von Cat Island verbrachten Die Bahamas.

Die beiden bedeutendsten Ergebnisse waren wahrscheinlich erstens, dass sich im Laufe der Zeit herausstellte, dass die Gesamtpopulation ozeanischer Weißspitzenhaie auf Cat Island möglicherweise nur 300 beträgt. Zweitens gab es zwar viele der Haie trächtige Weibchen, es gab jedoch keine Anzeichen dafür Sie brachten ihr Kind auf Cat Island zur Welt und stellten die Herausforderung dar, die Geburtsorte zu finden, um einen vollständigen Schutzzyklus zu etablieren. 

Es gab Hinweise darauf, dass die Nordküste Kubas das Geheimnis bergen könnte, da Regierungswissenschaftler dort vor dem kleinen Dorf Cojimar eine beträchtliche Anzahl junger Weißspitzen-Meeresfische gemeldet hatten.

Die Bahamas haben sich fest als Hotspot für Hai-Taucher etabliert, vor allem aufgrund der Begegnungen mit Tiger- und Zitronenhaien am Tiger Beach auf Grand Bahama und denen mit den großen Hammerhaien in Bimini.

Diese Begegnungen würde ich als ein zweidimensionales Erlebnis beschreiben, bei dem man normalerweise auf einer Sandfläche im flachen Wasser kniet und die Haie normalerweise von vorne auf einen zukommen. Es handelt sich um einigermaßen vorhersehbare Erlebnisse, und es ist für Support-Taucher relativ einfach, im wahrsten Sinne des Wortes auf Sie aufzupassen.

Cat Island bietet jedoch ein sehr dreidimensionales Erlebnis, da Sie sich im blauen Wasser befinden und Ihr einziger Bezugspunkt die in etwa 10 m Höhe schwebende Whitebait-Kiste ist. 

Die Meeresbewohner werden durch den Köder angelockt, aber nicht wirklich gefüttert. Der bloße Geruch scheint auszureichen, um sie bei der Stange zu halten – und sie sind es wirklich, zeigen keine offensichtliche Angst und kommen extrem nah heran – oft bis zu dem Punkt, an dem sie gegen Ihren Domeport stoßen!

Sie schleichen sich auch von hinten, von oben und unten an und kommen oft so nahe, dass sie einen mit ihren langen Flossen berühren. So aufregend das alles auch ist, ich habe mich nie wirklich in Gefahr gefühlt, denn es scheint alles Teil des Testmusters der Haie zu sein, um herauszufinden, ob man das schwächste Glied ist und einer weiteren Untersuchung würdig ist.

So funktioniert's

Die Möglichkeiten, mit den Weißspitzenmeeren auf Cat Island zu tauchen, sind etwas begrenzt, da die Saison kurz ist (Ende März bis Mitte Juni) und der Insel ein Großteil der touristischen Infrastruktur beliebterer Orte auf den Bahamas fehlt.

Ich habe meine Reise bei Andy Murch von gebucht Große Fischexpeditionen und er arbeitete mit Episches Tauchen, die mit ihrem Boot stationiert ist Drescher auf Cat Island während der Meeressaison. Die Geschichte von Epic, die vom Ehepaar Vincent und Debra Canabal geführt wird, ist es wert, erzählt zu werden, denn beide haben ihre berufliche Laufbahn auf Eis gelegt, um ihrer Leidenschaft für Haie, Haitauchen und Haischutz nachzugehen.

In Vinnies Fall war dies die Karriere als Notarzt in New Jersey, was er in der Nebensaison immer noch macht, während Debra, eine biomedizinische Wissenschaftlerin, als Tierernährungsberaterin arbeitete.

Die Bahamas waren eines der ersten Länder, das die Bedeutung der Haie für ihre Meere und Fischbestände erkannte, und das Interesse am Hai-Tourismus hat gezeigt, dass lebende Tiere weitaus wertvoller sind als die toten und entflossenen Tiere!

Die Gründung des Bahamas National Trust im Jahr 1959 zur Verwaltung des weltweit ersten Meeresschutzgebiets – des 45,600 Hektar großen Exuma Cays Land & Sea Park – kann heute als unglaubliche Weitsicht angesehen werden.

Seitdem sind auf den Bahamas weitere 26 Nationalparks hinzugekommen, die mehr als 404,700 Hektar Land und Meer umfassen. Im Jahr 2011 ging die Regierung noch einen Schritt weiter und richtete als viertes Land der Welt ein Hai-Schutzgebiet ein, indem sie alle Haie in den Gewässern der Bahamas offiziell schützte.

Es scheint klar, dass das Wiederauftauchen einer kleinen, aber gesunden Population ozeanischer Weißspitzenfische auf Cat Island niemals stattgefunden hätte, wenn die Regierung diese Maßnahmen nicht ergriffen hätte. Die Natur kann Erstaunliches hervorbringen, wenn wir Menschen ihr nur die Chance dazu geben.

Große Hammerhaie

Wie Models auf dem Laufsteg huschen große Hammerhaie in Ihr Blickfeld, und wenn sie Menschen wären, würden Sie wahrscheinlich sagen, sie hätten gerade „einen Auftritt gehabt“.

Der seltsame, hammerartige Kopf, der robuste Körperumfang und die hohe, sichelförmige Rückenflosse machen diese Haie sofort erkennbar, und die meisten anderen Haie in der Gegend erkennen das ebenfalls und machen einen weiten Bogen um sie.

Große Hammerhaie haben eine einzigartige und herausragende Präsenz im Wasser, sie sind vorsichtig, aber selbstbewusst und scheinen die Umwelt unter Kontrolle zu haben. Wenn sie sich nähern, bewegt sich ihr markanter Kopf von einer Seite zur anderen, wodurch sich der Rest ihres Körpers fast schlangenartig bewegt.

Meine erste Begegnung mit einem großen Hammerhai hatte ich auf den Salomonen. Obwohl es nur flüchtig war, erinnerte ich mich daran, wie ein Kumpel von mir in England in den Pub ging – in seinem besten Anzug, mit einer Zigarre in der Hand und den Raum auf der Suche nach einem Date für den Abend absuchend!

Aber wie alle Haie sind auch diese großartigen Tiere von der unaufhaltsamen Nachfrage nach Haifischflossensuppe dramatisch betroffen. Diese große Rückenflosse wird auf den Märkten in Hongkong sehr geschätzt.

Daher sind Begegnungen mit großen Hammerhaien selten geworden – überall, außer in Süd-Bimini, wo sich im Winter eine beträchtliche Anzahl dieser schwer fassbaren Haie in den Gewässern der Insel versammelt. 

Süd-Bimini: Great Hammerhead Central

Die Inseln Nord- und Süd-Bimini liegen am westlichen Rand des Bahamas-Archipels, nur 53 Meilen östlich von Florida, was sie bei gut betuchten Besitzern großer Boote aus dem amerikanischen Sunshine State sehr beliebt macht.

Bimini war ein beliebter Aufenthaltsort des Schriftstellers Ernest Hemingway und von dort aus wurde während der Prohibition in den 1920er Jahren auch viel Rum nach Florida geschmuggelt. Aber vielleicht ist es vor allem für sein Sportfischen bekannt, das manchmal auch als „Welthauptstadt des Großwildfischens“ bezeichnet wird.

Weniger bekannt ist, dass in South Bimini Dr. Samuel Gruber wohnt Hai-Labor. Dort werden seit Jahrzehnten bedeutende Forschungsarbeiten zu den Haien und Rochen in diesem Teil der Bahamas durchgeführt. 

Doc Gruber verstarb im April 2019, wenige Wochen vor seinem 82. Geburtstag, nach einer über 50-jährigen Karriere. Er war sowohl rätselhaft als auch charismatisch und hatte nur wenige Kollegen auf dem Gebiet der Elasmobranchenforschung – seine inspirierende Geschichte wird in Jeremy Stafford-Deitschs Buch sehr gut erzählt Shark Doc, Shark Lab.

Tatsächlich hat sich Doc Gruber für Bimini entschieden, weil dort eine große Population an Zitronenhaien lebt. Sie nutzen das große, von Mangroven gesäumte Lagunensystem östlich der Nordinsel als Kinderstube für ihre Jungen, was es nahezu zum perfekten Ort für Forschungszwecke macht.

Viele wissenschaftliche Arbeiten sind aus der umfangreichen Feldforschung von Doc Gruber und seinem Team hervorgegangen, aber was sie der Welt nicht erzählten, war, dass direkt am Strand, westlich der Insel South Bimini, wahrscheinlich der beste Ort der Welt war Welt, um große Hammerhaie zu sehen.

Die Mitarbeiter des Shark Lab wurden erstmals im Jahr 2002 auf die verlässliche Anwesenheit großer Hammerhaie aufmerksam, schafften es jedoch, die Nachricht mehr als zehn Jahre lang für sich zu behalten. Irgendwann hat sich das herumgesprochen und South Bimini ist nun fest als Great Hammerhead Central etabliert. 

Warum Süd-Bimini?

Die Bahamas haben ihren Namen angeblich von Baja Mar – der spanischen Bezeichnung für „flaches Meer“ –, weil der Archipel aus 29 Hauptinseln und rund 700 Buchten, aus denen das Land besteht, auf zwei großen Kalkstein-Karbonatplattformen liegt, den Bahama Banks. 

Die Great Bahama Bank erstreckt sich über den südlichen Teil des Archipels und die Little Bahama Bank über den nördlichen Teil, wobei unglaubliche Kanäle mit einer Tiefe von bis zu 4 km die beiden voneinander trennen. 

Die kleinen Inseln Nord- und Süd-Bimini liegen an der nordwestlichen Spitze der Great Bahama Bank, isoliert vom Rest des Archipels und physisch näher an Miami als die nächstgelegene bahamaische Stadt Freeport.

Ihre Lage bedeutet, dass sich im Norden, Süden und Osten das flache Wasser der Great Bahama Bank befindet, das typischerweise 10 bis 15 m tief ist, während im Westen flaches Wasser vorhanden ist, das auf etwa 50 m abfällt, bevor es in den 2 km tiefen Kanal mündet zwischen Miami und Bimini, durch die das reichhaltige Wasser des Golfstroms nach Norden in Richtung Atlantik fließt.

Der Golfstrom ist eine äußerst wichtige Naturgewalt und kann in vielerlei Hinsicht als Förderband warmen, nährstoffreichen Wassers betrachtet werden, das den Gebieten, mit denen es in Berührung kommt, Leben bringt.

Es ist reich an gedeihenden Larven, die beim Aufsteigen aus dem Golf von Mexiko mitgerissen werden. Diese Larven werden an Landstellen entlang des Weges abgelagert, wobei die Inseln von Bimini der erste große Wegpunkt sind.

Bimini verfügt über eine einzigartige Lage, um von diesem Lebensfluss zu profitieren, da dies die einzigen Inseln in der Region sind, die groß genug sind, um bedeutende Gebiete mit Mangroven und Seegras zu beherbergen. Diese wiederum bieten den Larven die Kinderstube, die sie benötigen, um zu Krabben, Hummern und Muscheln heranzuwachsen, die eine Nahrungsquelle für Tiere weiter oben in der marinen trophischen Nahrungskette wie Stachelrochen und Haie darstellen. 

Bimini kann als reichhaltiges, in sich geschlossenes Ökosystem betrachtet werden, das stark von dem Schutz profitiert hat, den ihm die Regierung im Laufe der Jahre gewährt hat.

Angesicht zu Angesicht

Jede Begegnung mit einem großen Tier unter Wasser bringt eine unglaubliche Mischung aus Angst und Aufregung mit sich, die kurz vor dem ersten Betreten des Wassers am intensivsten ist. 

Sicherlich haben Sie von den Tauchern, die vor Ihnen dort waren, etwas über das Tier gelesen, und die Briefings vor dem Tauchgang sind fast immer ausgezeichnet. Aber wenn es hart auf hart kommt und es Zeit ist, ins Wasser zu gehen, kann ich Ihnen sagen, dass mein Herz schneller schlägt. Man könnte sagen, ich bin konzentriert ...

Hammerhaie gelten als aggressive Jäger, die sich von kleineren Fischen ernähren. Tintenfisch, Tintenfische und Krebstiere, aber es ist nicht bekannt, dass sie Menschen angreifen, es sei denn, sie werden provoziert.

In Bimini werden sie beim Füttern aus nächster Nähe in Versuchung geführt, und das gesamte Erlebnis ist sorgfältig organisiert, um den Teilnehmern den größtmöglichen Kontakt mit den Tieren zu ermöglichen. Dies wird erreicht, indem die Anzahl der Personen, die sich zu jeder Zeit im Wasser aufhalten, auf sechs begrenzt wird, wobei ein „Feeder“ und ein Sicherheitstaucher auf sie aufpassen.

In der Mitte befindet sich der Futterautomat mit einer Aluminium-Köderbox (um die Haie nicht zu sehr zu erregen) und die drei Teilnehmer auf beiden Seiten wechseln nach 15 Minuten ihre Position, so dass jeder neben der Köderbox an die Reihe kommt, wo es sehr spannend werden kann !

Normalerweise nehmen 12 Personen an einer Fahrt teil, sodass Sie nach 45 Minuten auf die Schulter geklopft werden, wenn es an der Zeit ist, Ihren Platz aufzugeben und zum Boot zurückzukehren. Der Sicherheitstaucher ist nicht wegen der Hammerhaie da, die oft hinter einem herumschwirren, sondern wegen der Bullenhaie, die auch in Bimini recht häufig vorkommen. Diese stellen die einzig mögliche Gefahr dar.

All dies geschieht in etwa 12 m Wassertiefe, daher ist der Luftverbrauch minimal und die Deko nicht wirklich ansprechend Problem, also geht die Show den ganzen Tag weiter. Interessanterweise zeigen sich die ersten Hammerhaie jedoch erst gegen 10 Uhr morgens, sodass jeder Tag gemütlich beginnt.

Fütterung zeit

Die Aufgabe, die Fischstücke auf Haifutter zu verteilen, ist offensichtlich ein risikoreiches Unterfangen, aber mit den großen Hammerhaien bekommt es eine ganz andere Dimension.

Wenn sich der Hai dem Feeder nähert, kann er den angebotenen Köder sehen und im letzten Moment schleudert der Feeder den Köder leicht nach links oder rechts, so dass der Teilnehmer an dieser Seite ein sehr persönliches Erlebnis erhält für Ihre privaten Foto-Gelegenheit.

Der Hai sieht, wohin der Köder geht, und dreht sich um, aber dann verschwindet der Köder normalerweise unter seinem hammerförmigen Kopf, sodass er instinktiv so lange kaut, bis er in den Köder beißt.  

Das Problem Wenn Sie sich dann neben der Köderbox befinden, frisst der Hai direkt vor oder über Ihnen herum – und dann sind Sie aufrichtig dankbar, dass Ihr Kameragehäuse aus Aluminium besteht!

In neun von zehn Fällen schleudert der Feeder den Köder nach oben und der Hai fängt ihn mit dem ersten Biss, aber an der Köderbox kann es etwas hektisch werden, und wenn das passiert, weiß man wirklich, dass es die richtige Entscheidung war Bringen Sie die große DSLR mit.

Tagsüber kann man sich leicht in Sicherheit wiegen, wenn die Hammerhaie aus dem fernen Blau auftauchen und auf die Köderbox zusausen, wo sie den angebotenen Köder nehmen, bevor sie nach links oder rechts verschwinden.

Nach etwa dem ersten Tag ist die anfängliche Aufregung etwas verflogen. Dann machst du den Nachttauchgang!

After Dark

An einem Tag hielten wir die Rotationen bis zum späten Nachmittag aufrecht und dann, nach einer Pause und einem Flaschenwechsel, gingen alle 12 Teilnehmer gemeinsam ins Wasser für die Dämmerungs-/Nachttauchgänge. Dieses Mal gab es zwei Feeder, aber wir folgten der gleichen Routine der rotierenden Positionen, sodass jeder neben der Köderbox an die Reihe kam.

Es gab zwei sehr auffällige Unterschiede zum tagsüber stattfindenden „Streichelzoo“, an den wir uns alle gewöhnt hatten. Erstens waren die Hammerhaie nachts viel aktiver und aggressiver. Anstatt langsam am Boden entlang in Richtung der Köderbox zu huschen, kamen sie ziemlich schnell und auf Brusthöhe an.

Auch ihre Körpersprache war völlig anders. Es war alles etwas einschüchternd und unterstreicht die Tatsache, dass man mit wilden Tieren interagiert und sich völlig in ihrem Raum befindet!

Zweitens: Obwohl wir wiederholt vor Bullenhaien gewarnt wurden, glaube ich nicht, dass irgendjemand von uns tagsüber welche bemerkt hat. Das änderte sich völlig, als die Dämmerung hereinbrach. Wir konnten sehen, wie sie in der Ferne durch die Futterzone kreuzten, aber jedes Mal bedrohlich näher kamen.

Die Fresser schlugen auf die Köderochsen ein, um sie zu verscheuchen, aber innerhalb weniger Minuten waren sie wieder da und taten dasselbe. Als jedoch die Nacht hereinbrach, wurde es immer schwieriger zu erkennen, wo sich die Bullenhaie befanden. Dann dämmerte mir, dass es durchaus möglich war, dass sie, wenn sie von vorne auf uns zuschlichen, hinter uns dasselbe taten!

Wie Sie wahrscheinlich sehen können, bin ich kein großer Fan von Bullenhaien und halte sie für den gefährlichsten und unberechenbarsten aller Haie. Wir waren also ziemlich froh, als alle genug hatten und wir das Signal bekamen, dass die Fütterung beendet war und es Zeit war, zurück unter das Boot zu gehen.

Wir hatten die strenge Anweisung erhalten, dass sich immer nur zwei Personen gleichzeitig an der Oberfläche hinter dem Boot aufhalten sollten. Wegen der Anwesenheit dieser Bullenhaie mussten wir so schnell wie möglich aus dem Wasser kommen. Als ich an der Reihe war, zeigte ich eine olympische Leistung, indem ich mich in Rekordzeit aus dem Wasser befreite! 

Die Ethik von allem

Das Füttern von Haien als Touristenattraktion ist ein umstrittenes Thema und es gibt zwei grundlegende Denkrichtungen. Die Neinsager sind fest davon überzeugt, dass es gefährliche Verhaltensänderungen bei den Haien hervorruft, indem es sie dazu bringt, sich Menschen für Nahrung zu nähern und dadurch das gleiche (potenziell) gefährliche Verhalten zu fördern, das auftritt, wenn Bären, Löwen oder Krokodile gefüttert werden. 

Das Argument lautet, dass Haie nicht in der Lage sein werden, zwischen einer Begegnung, bei der sie gefüttert werden, und einer Begegnung, bei der sie nicht gefüttert werden, zu unterscheiden – was das Risiko für den Menschen erheblich erhöht.

Das Gegenargument basiert sowohl auf den Vorteilen, die den örtlichen Gemeinden durch die Einnahmen aus dem Tourismus entstehen, als auch auf dem Fehlen stichhaltiger Beweise für Verhaltensänderungen bei Haien.

Für beide Fälle gibt es keine wirklichen Daten, daher bleiben wir fest im Bereich der Anekdoten und Meinungen. Angesichts der Tatsache, dass sein Lebenswerk die Erforschung von Haien war, verdient die Meinung von Doc Gruber gehört zu werden. Wie die meisten Dinge von ihm war es sehr klar.

„Die relativen Risiken sind gleich Null und die relativen Vorteile groß“, beschreibt er es. Er räumt zwar ein, dass es zu einer gewissen Verhaltensänderung des Hais gekommen sei, argumentiert jedoch, dass diese nicht signifikant sei und normale Migrationsmuster nicht beeinträchtigt würden.

Mit anderen Worten: Die Verfügbarkeit von Nahrung in Süd-Bimini während der Hauptsaison des Hammerhai-Tauchtourismus ändert nichts an der Art und Weise, wie sich die Haie insgesamt verhalten. Sie gehen an die Futterstellen, um einen Snack zu sich zu nehmen, machen aber weiterhin all die anderen Dinge, die sie normalerweise tun.

Es gibt auch keine Hinweise auf eine erhöhte Aggression gegenüber Menschen durch die Fütterung der Großen Hammerhaie.

Hai-Botschafter

Abgesehen davon besteht die vielleicht größte Auswirkung dieser einzigartigen Begegnungen im Wasser darin, dass praktisch alle Teilnehmer die Bahamas als bestätigte Hai-Botschafter verlassen. Das muss angesichts der lächerlichen und unverantwortlichen Medienberichterstattung über Haie im Allgemeinen eine gute Sache sein!

Haie spielen im Ozean eine unglaublich wichtige Rolle. Ohne sie können die Toten, Sterbenden, Kranken und Stummen der Ozeane die Gesundheit dieser Ökosysteme und die genetische Qualität ihrer Bewohner verschmutzen und beeinträchtigen. Die vielen Haiarten gibt es aus einem bestimmten Grund und sie haben sich in wahrer darwinistischer Manier hervorragend entwickelt, um ihre Mission zu erfüllen.

Entfernt man die Haie, kommt es zu Störungen, die Meeresforscher eher prosaisch als „trophische Kaskaden“ bezeichnen. Stellen Sie sich den Hai als den ersten in einer langen Reihe fein ausbalancierter Dominosteine ​​vor. Wird es umgekippt, beginnt auch der Rest zu sinken.

Die Auswirkungen des Hai-Finnings in der Karibik veranschaulichen die Auswirkungen solcher Kaskaden sehr gut, denn als die Haipopulation zurückging, wurde eine der natürlichen Beschränkungen für die Anzahl der Zackenbarsche in diesen Gewässern beseitigt.

Zackenbarsche haben einen unersättlichen Appetit und vermehren sich auch schnell, aber eine gesunde Haipopulation würde die Gesamtzahl unter Kontrolle halten und dieses feine Gleichgewicht aufrechterhalten. Der Zackenbarsch fing an, überproportional viele Rifffische zu fressen, was dazu führte, dass die natürlich vorkommenden Algen nicht mehr so ​​gefressen wurden, wie sie waren, und die Riffe begannen entsprechend zu leiden.

Für diese Ereignisse gibt es keine schnelle Lösung, da Haie langsam wachsen, sich nur zeitweise paaren, eine lange Tragzeit haben und ihre Jungen nicht in Massen produzieren. Aber all das geht in dem Hype um die Haie verloren, und die einzige Möglichkeit, das Ganze wirklich ins rechte Licht zu rücken, besteht darin, sie in ihrem eigenen Raum zu sehen.

Einfach ausgedrückt ist South Bimini der beste Ort, um dies mit der ganz besonderen Kreatur, dem großen Hammerhai, zu tun.

Tigerhaie

Tiger Beach hat sich fest als eines der weltweiten Tauchziele etabliert, von denen fast jeder gehört hat. Dieser Ruhm beruht größtenteils auf den vielen veröffentlichten Bildern seines berühmtesten Besuchers – Galeocerdo Cuvier, der Tigerhai.

Tiger gelten als einer der „großen drei“ gefährlichsten Haie und sind vermutlich neben dem Weißen Hai und dem Bullenhai für die überwiegende Mehrheit der unprovozierten Angriffe auf Menschen verantwortlich.

Sie sind bekannt für ihr von Natur aus räuberisches Verhalten, bei dem sie sich, ähnlich wie ihre terrestrischen Namensvetter, langsam und lautlos ihrer beabsichtigten Beute nähern, bevor sie sich mit tödlicher Effizienz darauf stürzen.

Sie sind auch dafür berüchtigt, fast alles zu konsumieren und werden oft als „Mülltonnen des Meeres“ bezeichnet, nachdem bei der Untersuchung des Mageninhalts eines toten Tigerhais alles von Schafen, Ziegen und sogar Pferden bis hin zu Flaschen, Reifen, Nummernschildern und ( Ob Sie es glauben oder nicht) Sprengstoff!

Tigerhaie gehören zu den größten Haien der Ozeane und werden normalerweise 3–5 m lang und wiegen 350–700 kg. 

Sie sind beeindruckende Kreaturen mit einem einschüchternden Ruf – wie kann es also sein, dass Woche für Woche in der Saison Dutzende Taucher in die Gewässer von Tiger Beach eintauchen, um im offenen Wasser Begegnungen auf Augenhöhe zu erleben?

Tiger Beach ist kein Strand

Tiger Beach erstreckt sich über etwa 260 Hektar am westlichen Rand der Little Bahama Bank, etwa 30 km westlich der Stadt West End auf der Nordbahama-Insel Grand Bahama. 

Und das Erste, was Sie über Tiger Beach wissen müssen, ist das, trotz des Namens. Es handelt sich tatsächlich um eine flache Sandbank, die aussieht, als gäbe es in der Nähe einen Strand.

Das Gebiet war vor Ort als Dry Bank bekannt und wurde erstmals von Kapitän Scott Smith betaucht Delfin-Traum Tauchsafari, damals in den späten 1980er Jahren. Aber wer eigentlich mit der ganzen Sache mit dem Haitauchen angefangen hat, ist Gegenstand großer Diskussionen!

Scott Smith scheint derjenige zu sein, der auf diesen frühen Reisen begonnen hat, Haie ans Heck zu locken, und die ersten veröffentlichten Tigerhai-Bilder wurden offenbar von hier aus aufgenommen Delfin-Traum, während Jim Abernethy, Besitzer des Sturmtaucher Liveaboard, scheint derjenige gewesen zu sein, der Ende 2003 zum ersten Mal Köderboxen mit ins Wasser genommen hat.

Jim wird allgemein zugeschrieben, dass er damit begonnen hat, Tigerhaie zu den Köderboxen zu locken, und er war es, der das Gebiet in Tiger Beach umbenannt hat.

Wer auch immer was getan hat, spielt jetzt keine Rolle mehr, aber was zählt, ist, dass wir als Taucher und Unterwasserfotografen Scott Smith und Jim Abernathy großen Dank dafür schulden, dass sie einen Ort geschaffen haben, der zum weltweit besten Ort für Tigerhai-Begegnungen geworden ist.

Tiger Beach verstehen

Die Satellitenmarkierung von Tigerhaien auf den Bermudas hat zwei interessante Aspekte ihres Verhaltens ans Licht gebracht: Erstens, dass sie viel Zeit an der Oberfläche verbringen, was vermutlich mit Fress- und Jagdmustern zusammenhängt.

Zweitens sind ihre Migrationsmuster sehr konsistent: Fünf bis sechs Monate der nördlichen Frühlings- und Sommermonate verbringen sie im offenen Atlantik nördlich und westlich von Bermuda, gefolgt von einer Wanderung nach Süden auf die Bahamas, um die Herbst- und Wintermonate zu verbringen .

Es wird angenommen, dass die Monate im offenen Ozean mit der Paarung und der Nahrungsaufnahme der wandernden Unechten Karettschildkröten zusammenhängen, die zu dieser Jahreszeit durchreisen, während die auf den Bahamas verbrachte Zeit mit der Trächtigkeit zusammenhängt. Die meisten der am Tiger Beach beobachteten Tiger sind Weibchen und viele von ihnen sind schwanger.

Auch wenn das Tiger Beach-Gebiet die „Kinderstube der Tigerhaie“ zu sein scheint, ist es doch unglaublich wichtig für den langfristigen Schutz dieser Tiere, die derzeit auf der Roten Liste der IUCN als „gefährdet“ stehen und deren Population weltweit zurückgeht.

Eye of the Tiger

Die erste Ankunft am Tiger Beach ist ein tiefgreifendes Erlebnis. Es ist eine Sache, über die Haie zu lesen und zu hören, die sich dort tummeln, aber eine andere, dort zu sein und sich auf einen der ersten Tauchgänge vorzubereitens. Besonders wenn bis zu ein Dutzend 2-3 Meter große Haie hinter dem Boot kreisen und viele andere im klaren Wasser zu sehen sind!

Die Einweisungen auf diesen Ausflügen sind sowohl umfangreich als auch vorbildlich. Alles wird auf logische und nicht sensationelle Weise klar erklärt, von der Vorbereitung und dem Betreten des Wassers bis hin zum Verhalten nach dem Untertauchen.

Tatsache ist jedoch, dass die meisten von uns nicht jeden Tag auf eine Lücke zwischen den patrouillierenden Haien warten und dann vorsichtig zwischen ihnen hindurchrollen.

Sobald man unter Wasser ist, beruhigen sich die Nerven und es beginnt sich ein Bewusstsein für die Haie und ihre Verhaltensmuster zu bilden. Von der aufdringlichen Art und Weise, wie sich die karibischen Riffhaie nähern und dazu neigen, in Rudeln zu arbeiten, bis hin zu der hinterhältigen Art und Weise, wie die großen Zitronenhaie mit misstrauischem Blick tief auf den Meeresboden herabtauchen, direkt aus einem dieser Horrorfilme.

Doch dieses neue Bewusstsein verblasst, als der erste Tigerhai eintrifft. Tiger haben eine unglaublich beeindruckende Präsenz; Sie kennen ihren Platz an der Spitze der Nahrungskette. Sie bewegen sich langsam und vorsichtig und beobachten, was vor sich geht, und die anderen Haie unterordnen sich ihnen deutlich.

Das Protokoll am Tiger Beach sieht vor, sich nicht einmal um Zitronen und Riffhaie zu kümmern, denn die einzige wirkliche Chance, gebissen zu werden, besteht darin, gegen die Grundregel zu verstoßen, zu nahe an die Köderbox zu kommen. Selbst dann ist ein Biss wahrscheinlich nicht lebensgefährlich, aber man sollte immer wissen, wo sich die Tiger aufhalten, und man sollte ihnen immer ins Auge sehen – im wahrsten Sinne des Wortes immer das Auge des Tigers im Blick behalten.

Tigerhaie sind intelligente und neugierige Tiere, die dazu neigen, sich Tauchern zu nähern, weil ihre Sinnessysteme die winzigen elektrischen und akustischen Signale auffangen, die von unseren Instrumenten und Fotogeräten ausgehen. 

Sie neigen dazu, mit der Schnauze zu stoßen, während sie den Reizen weiter nachgehen, und es besteht immer die Möglichkeit, dass sie ihren Mund benutzen, und weil ihre Kiefer so kräftig sind, könnte selbst ein sanfter Biss lebensgefährlich sein.

Daher werden Fotografen angewiesen, ihre Kameras als Schutzschild zu verwenden, mit der strikten Anweisung, loszulassen, wenn ein Tiger sich für einen Geschmackstest entscheidet – aber denken Sie daran, die Videotaste zu drücken … 

Streichelzoo…

In der sein offenes Wasser Bei so vielen großen und potenziell gefährlichen Haien kommt es zu einer lebensverändernden Erfahrung. Es ist wirklich eine große Sache, dort zu sein, und die ersten paar Tage sind ein Kaleidoskop an Gefühlen – Angst, Ehrfurcht, Einschüchterung, Aufregung und ein unglaubliches Abenteuergefühl angesichts dessen, was man getan hat.

Dann macht sich ein gewisses Maß an Selbstgefälligkeit breit, wenn man denkt, dass diese Tiere vielleicht einfach die ganze Zeit missverstanden wurden und dass sie eigentlich nur freundliche und sanfte Geschöpfe sind …

Das ist für mich der Zeitpunkt, an dem Tiger Beach wirklich gefährlich wird, denn man befindet sich an einem ganz besonderen Ort, an dem diese Kreaturen sowohl geschützt als auch auf natürliche Weise gut ernährt sind und die Snacks aus der Köderbox erhalten. Sie sehen sie also nicht wirklich in ihrer natürlichen Umgebung und in gewisser Weise handelt es sich um eine Art Streichelzoo. 

…oder echtes Schnäppchen?

Tiger Beach ist einzigartig; Es gibt wirklich nirgendwo etwas Vergleichbares. Wo Sie in der sein können offenes Wasser in relativer Sicherheit bei so vielen großen und potenziell gefährlichen Haien?

Die relative Sicherheit ergibt sich aus der Tatsache, dass sich die Haie am Tiger Beach an die Anwesenheit von Tauchern gewöhnt haben und uns nicht als Hauptnahrungsquelle betrachten, da sie viele andere Dinge zu fressen haben.

Es handelt sich absolut nicht um eine völlig natürliche Umgebung, aber es gibt kaum etwas Vergleichbares, wenn Sie diese Kreaturen aus der Nähe sehen möchten. Es ist das einzig Wahre!

Fotografien von Don Silcock

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