Zerbrechliche Textilien überstehen selten eine längere Einwirkung von Salzwasser, aber eine Gruppe niederländischer Taucher hat kürzlich auf dem niederländischen „Palmwood Wreck“ im Wattenmeer im Norden des Landes neben anderen Stoffen auch Fragmente eines Orientteppichs aus dem frühen 17. Jahrhundert gefunden.
Einem Bericht in zufolge hatte Sand, der das Wrack bedeckte, den Inhalt ungewöhnlich gut konserviert Live-Wissenschaft.
Der geknotete Teppich aus Seide und Wolle zeigt Tierszenen, darunter einen Löwen, der einen Ochsen angreift, und ein Paar Drachenköpfe. Er wurde vermutlich in Lahore im heutigen Pakistan gewebt.
Teppiche oder Fragmente mit solchen Szenen sind heutzutage selten zu finden.
Es ist jetzt im Rahmen der Ausstellung „Diving into Details“ zum Palmholzwrack im Schifffahrtsmuseum Kaap Skil auf der Insel Texel im Wattenmeer zu sehen. Viele Handelsschiffe wurden im Laufe der Zeit durch Stürme in der Gegend zerstört.
Das Museum zeigte bereits ein geblümtes Seidenkleid, das unversehrt aus einem Kleiderschrank im Wrack geborgen wurde und außerdem einen Umhang, Strümpfe und Mieder enthielt. Diese Kleidung wurde mit Jean Kerr, Gräfin von Roxburgh in Schottland, einer Hofdame der englischen Königsfamilie Stuart, in Verbindung gebracht.
Zu den früheren Funden im Palmwood-Wrack gehörten lederne Bucheinbände mit dem Wappen von König Karl I. sowie Weihrauch, ein Kamm, italienische Töpferwaren, eine Handtasche und eine Duftkugel.
Nach der Ausstellung sollen die Textilien einer weiteren fachmännischen Analyse zugeführt werden.
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02-Jan-17