Der Rebreather-Taucher, dessen Leiche am 9. Mai im australischen Hafen Newcastle mit 50 kg Kokain in einer wasserdichten Verpackung gefunden wurde, wurde nun als brasilianischer Staatsbürger Bruno Borges benannt.
Der 31-Jährige wurde von Freunden und Botschaftsbeamten identifiziert und als professioneller Taucher und Seiltechniker mit Sitz in Espírito Santo an der Südostküste Brasiliens beschrieben.
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Es wird angenommen, dass er nach Australien gereist ist, nachdem er angeheuert worden war, um dabei zu helfen, geschmuggeltes Kokain aus dem Rumpf des Massengutfrachters zu bergen Areti GR, kam kürzlich aus Argentinien in Newcastle an, wie berichtet Divernet am 10. Mai und in nachfolgende Aktualisierungen.
Jhoni Fernandes Da Silva, 32, der ebenfalls als Brasilianer identifiziert wurde, soll nun der zweite Taucher gewesen sein, der an der verpatzten Bergungsaktion beteiligt war. Die Abteilung für organisierte Kriminalität der Polizei von New South Wales hat einen Haftbefehl gegen ihn erlassen.
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Die Polizei hat Sicherheitsaufnahmen von Da Silva mit einer unbekannten Frau veröffentlicht, die sie im Zusammenhang mit den Ermittlungen ebenfalls befragen will.
Sie behaupten, dass Borges und ein weiterer Mann kurz vor den Ereignissen in Newcastle mit dem 62-jährigen Superyacht-Tourorganisator Jimmy Blee, der auch Taucher ist, von Indonesien nach Darwin im australischen Northern Territory gereist seien.
Berichten zufolge wurden Blee und Borges dann auf der Videoüberwachung eines Tauchshops in Newcastle dabei erwischt, wie sie Tauchausrüstung der Spitzenklasse kauften.
One-Way-Ticket
Blee wurde am 11. Mai, zwei Tage nach dem Fund von Borges‘ Leiche, festgenommen, als er versuchte, einen Flug mit einem One-Way-Ticket nach Singapur zu besteigen. Er trug Bargeld im Gegenwert von mehr als 20,000 Pfund bei sich.
Er sitzt in New South Wales wegen groß angelegter Drogenschmuggel-Vorwürfe im Gefängnis, nachdem er seine ursprüngliche Entscheidung, eine Freilassung auf Kaution zu beantragen, zurückgezogen, aber noch kein Plädoyer eingereicht hat. Sein Fall soll am 13. Juli verhandelt werden.
Man geht davon aus, dass die ursprüngliche Lieferung bis zu 300 kg Kokain umfasste, bisher konnten jedoch nur 104 kg sichergestellt werden.
Die Polizei geht davon aus, dass der Vorfall in Australien mit weiteren 179 Kilogramm der Droge zusammenhängt, die am 10. Mai im Meer nahe der indonesischen Hafenstadt Merak treibend gefunden wurden.
In diesem Fall wurden von Sicherheitskräften der Marine vier Pakete mit Kokain im Wert von 66 Millionen Pfund entdeckt. Es handelte sich dabei um einen der größten Drogenfunde in Indonesien.
Nach Angaben der Marine ist es in Indonesien eine gängige Taktik, an Bojen befestigte Drogenpakete ins Meer zu werfen, um sie später mit Schnellbooten zurückzuholen. Werden Schmuggler dort erwischt, droht ihnen die Hinrichtung.