Tauchnachrichten
A 57-jähriger Höhlentaucher ist gestorben beim Versuch, durch einen kurzen Unterwasserabschnitt eines Systems in Süddeutschland zu gelangen.
Der Vorfall ereignete sich am 6. Februar, etwa 700 m vom Eingang des ausgedehnten Karstquellensystems Mühlbachquell entfernt. Die Höhlen liegen in der Nähe der Stadt Dietfurt in Bayern.
Der namenlose Mann aus der etwa eine Stunde entfernten Gegend von Nürnberg war Teil eines erfahrenen vierköpfigen Tauchteams aus der Region Karstgruppe Mühlbach (KGM). Seine Höhlenforscher sind berechtigt, das ansonsten abgeschlossene System zu erkunden.
Ein Großteil des Systems ist trocken, aber der Vorfall ereignete sich, als der Mann durch einen schmalen, 6 m langen, überschwemmten Abschnitt namens „Mole Siphon“ tauchte. Obwohl sie von der Gruppe als klein genug beschrieben wurden, um mit angehaltenem Atem zurechtzukommen, benutzten die Taucher Tauchgeräte.
Als der Mann nicht auftauchte, zogen ihn seine Kollegen bewusstlos aus der Abteilung und sollen stundenlang versucht haben, ihn wiederzubeleben, während sie ihn an die Oberfläche brachten. Ein Rettungsteam bestehend aus Bergsteigern, Feuerwehrleuten und Polizei leistete Hilfe, konnte den Taucher jedoch nicht retten.
Die Begleiter des Tauchers blieben unverletzt, sollen aber durch den Vorfall traumatisiert sein, und eine Untersuchung der Todesursache ist im Gange.
Die Mühlbachquellhöhle wurde erst vor 20 Jahren entdeckt, als Höhlenforscher dem darin enthaltenen stark fließenden unterirdischen Bach folgten. Sie fanden einen 300 m langen See, einen großen Wasserfall und mehrere Kammern in einem Gängenetz, das sich über mehr als 10 km erstreckt.