Mehr als 100 bisher unbekannte Korallen-, Hummer- und Weichtierarten wurden auf Tiefseebergen vor Südtasmanien entdeckt.
Ein wissenschaftliches Team an Bord des Forschungsschiffs der Commonwealth Scientific & Industrial Research Organization (CSIRO). Ermittler haben gerade eine einmonatige Expedition zur Erkundung der australischen Meeresparks Tasman Fracture und Huon abgeschlossen.
Die etwa 100 Seeberge, die zwischen 700 m und 1600 m tief liegen, beherbergen die weltweit einzige bekannte Ansammlung von Tiefseeaalen. Die Forscher brachten zwei mit Eiern beladene Weibchen aus einer Tiefe von 1100 m zur Untersuchung herauf, was ihrer Meinung nach ein Novum ist.
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Tiefseekorallen leben ohne Sonnenlicht oder symbiotische Algen, ernähren sich durch Filter von vorbeiziehenden Organismen und schützen andere Tiere in ihren Strukturen, sagt CSIRO. Sie sind empfindlich, wachsen langsam und sind anfällig für Fischerei und Bergbau sowie klimabedingte Veränderungen.
Das Schleppnetzfischen war in der Gegend in den 1990er Jahren verboten, aber das Team berichtete, dass es keine Beweise dafür gab, dass sich die Korallen von den damals angerichteten Schäden erholt hatten. Es gab jedoch Anzeichen dafür, dass einzelne Korallen-, Federstern- und Seeigelarten wieder Fuß fassen konnten.
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Ein bedeutsamer Befund soll gewesen sein, dass die Hauptriffe riffbildende Steinkorallen seien Solenosmilia variabilis erstreckte sich zwischen den Seamounts auf erhöhten Bergrücken bis hinab zu etwa 1450 m – was darauf hindeutet, dass es weitaus mehr Korallen gab, als bisher angenommen wurde.
Mit einem von CSIRO entwickelten Tiefschleppkamera- und Lichtsystem wurden 147 Transekte über eine Distanz von etwa 125 Meilen durchgeführt und dabei mehr als 60,000 Stereobilder und 300 Stunden Video zur Analyse gesammelt.
Zu den unbekannten Tieren gehörten einzelne gefiederte Weichkorallen, tulpenförmige Glasschwämme und Seelilien. Ein kleines Netz wurde auch verwendet, um einige Meeresbodenlebewesen zu beproben.
CSIRO beschrieb die Bedienung des 350 kg schweren Kamera-Rigs und sagte, es sei „eine oft herausfordernde Aufgabe, da Hindernisse wie große Felsbrocken oder steile Felswände ohne Vorwarnung aus der Dunkelheit auftauchen.“
„Der größte schnelle Aufstieg, eine nahezu senkrechte Klippe in 45 m Höhe, führte zu stark erhöhtem Blutdruck und einer kaputten Kameralampe!“